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Lernen mit ADHS: So unterstützen Sie Ihr Kind im Alltag

  • Autorenbild: Sarah Knecht
    Sarah Knecht
  • 29. Sept.
  • 2 Min. Lesezeit

Wenn das eigene Kind ADHS oder ADS hat, kann der Alltag mit Hausaufgaben und Lernen manchmal wie ein ständiger Hindernislauf wirken. Konzentration lässt nach, die Gedanken schweifen ab, kleine Streitigkeiten entstehen schnell – und Eltern fühlen sich oft hilflos.


Doch es gibt viele Wege, wie Sie Ihr Kind gezielt unterstützen und das Lernen stressfreier gestalten können.


1. Verstehen statt bewerten


Kinder mit ADHS können nicht einfach „auf Kommando“ stillsitzen oder sich über lange Zeiträume konzentrieren. Das Gehirn arbeitet anders – nicht schlechter, einfach anders. Wenn Sie sich das bewusst machen, können Sie gelassener reagieren. Beispiel: Statt zu sagen „Konzentrier dich doch mal!“, könnten Sie sagen: „Lass uns zusammen schauen, wie wir die Aufgabe in kleine Schritte teilen können.“ Das Kind merkt: Es wird unterstützt, nicht kritisiert.


2. Struktur ist der Schlüssel

Klare Routinen geben Orientierung und Sicherheit. Kinder mit ADHS profitieren von festen Abläufen. Wie beispielsweise nach der Schule erst eine kleine Pause und Snack, dann 15 Minuten Hausaufgaben, kurze Bewegungs- oder Spielepause, weitere 15 Minuten Lernen. Beispiel: Ihr Kind lernt Mathematik in drei kurzen Einheiten mit Pausen dazwischen. Statt eine Stunde am Stück zu sitzen, bleibt die Aufmerksamkeit hoch, und Frust wird vermieden.

3. Die richtige Lernumgebung

Reduzieren Sie Ablenkungen so weit wie möglich. Ein ruhiger Schreibtisch, aufgeräumtes Material und ein gut sichtbarer Wochenplan können Wunder wirken. Bewegungsdrang sollte eingeplant werden – kurze Pausen zum Springen oder Ballwerfen helfen, wieder ruhig und aufmerksam zu werden. Beispiel: Bevor Ihr Kind mit dem Lesen beginnt, darf es zwei Minuten auf dem Trampolin hüpfen. Danach klappt es oft viel leichter, sich auf die Aufgabe zu konzentrieren.


4. Lob und positive Verstärkung


Kinder mit ADHS bekommen oft genug Rückmeldungen, die negativ oder kritisch sind. Bewusstes Lob motiviert und stärkt das Selbstbewusstsein.Beispiel: „Super, dass du heute die ganze Aufgabe geschafft hast!“ – statt „Warum brauchst du so lange?“Auch kleine Erfolge zählen: Jede abgeschlossene Übung, jede konzentrierte Minute verdient Anerkennung.


5. Zusammenarbeit mit Schule und Fachpersonen


Eltern sind Teil des Teams. Gespräche mit Lehrkräften oder Therapeut:innen helfen, passende Lernstrategien und Nachteilsausgleiche zu entwickeln. So wird der schulische Alltag überschaubarer und das Kind fühlt sich verstanden.

Beispiel: Eine Lehrerin erlaubt, dass Ihr Kind bei längeren Aufgaben zwischendurch aufsteht oder Hilfsmittel wie Lernkarten nutzt. Das senkt Stress und steigert die Motivation.


6. Achten Sie auf sich selbst


Eltern von Kindern mit ADHS tragen viel Verantwortung. Pausen, Austausch mit anderen Eltern oder kurze Auszeiten helfen, geduldig und gelassen zu bleiben. Nur wenn Sie gut für sich sorgen, können Sie Ihr Kind optimal begleiten.


Fazit


Lernen mit ADHS ist anders, aber keineswegs unmöglich. Mit Struktur, klaren Abläufen, Verständnis und kleinen positiven Ritualen können Eltern ihre Kinder unterstützen, sodass sie ihre Stärken entfalten und mit Freude lernen. Denken Sie daran: Es geht nicht um Perfektion, sondern darum, gemeinsam Wege zu finden, die funktionieren.


 
 
 

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