Verstehen, begleiten, unterstützen: Ein Blick auf den selektiven Mutismus
- Sarah Knecht

- 6. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 5. Juli
Der selektive Mutismus ist eine oft missverstandene Angststörung, die vor allem bei Kindern auftritt. Viele Eltern, Lehrer und Betroffene wissen wenig darüber, was genau hinter diesem Verhalten steckt. In diesem Blog möchte ich aufklären, was selektiver Mutismus ist, wie er sich zeigt und welche Wege der Unterstützung es gibt.
Was ist selektiver Mutismus?
Selektiver Mutismus kann unter anderem eine Angststörung sein, bei der Kinder in bestimmten sozialen Situationen, meist in der Schule oder bei Fremden, nicht sprechen können – obwohl sie zu Hause oder in vertrauter Umgebung ganz normal kommunizieren. Das Kind ist also in der Lage zu sprechen, entscheidet sich aber aus Angst oder Unsicherheit heraus, es nicht zu tun.
Diese Verhaltensweise ist kein Trotz oder Unwillen, sondern ein komplexes Zusammenspiel aus Angst, Unsicherheit und manchmal auch einem geringen Selbstvertrauen. Es ist wichtig zu verstehen, dass Kinder mit selektivem Mutismus oft sehr sensibel sind und sich in bestimmten Situationen überfordert fühlen.
Wie zeigt sich selektiver Mutismus?
Typische Anzeichen sind:
Schweigen in bestimmten Situationen: Das Kind spricht nur zu Hause, aber nicht in der Schule oder bei Fremden.
Vermeidung sozialer Kontakte: Das Kind zieht sich zurück, vermeidet Blickkontakt oder soziale Interaktionen.
Körperliche Symptome: Manchmal treten Anzeichen von Angst auf, wie Herzrasen, Schwitzen oder Magenbeschwerden.
Verhalten zu Hause: Im vertrauten Umfeld ist das Kind meist sehr kommunikativ und lebhaft.
Ursachen und Hintergründe
Der selektive Mutismus ist meist eine Reaktion auf Angst vor sozialen Situationen. Er kann durch genetische Veranlagung, frühkindliche Erfahrungen, Überforderung oder negative soziale Erlebnisse begünstigt werden. Oft besteht eine Verbindung zu anderen Ängsten oder Entwicklungsstörungen.
Wie kann man Kinder mit selektivem Mutismus unterstützen?
Die Unterstützung eines Kindes mit selektivem Mutismus erfordert Geduld, Verständnis und eine gezielte Herangehensweise. Hier einige wichtige Schritte:
Schaffung eines sicheren Rahmens: Das Kind braucht Vertrauen und das Gefühl, in seiner Umgebung sicher zu sein.
Langsame Annäherung: Es ist hilfreich, soziale Situationen schrittweise zu gestalten, um Überforderung zu vermeiden.
Positive Verstärkung: Erfolge, egal wie klein, sollten gefeiert werden, um das Selbstvertrauen zu stärken.
Professionelle Unterstützung: Eine psychologische Begleitung, z.B. durch Verhaltenstherapie, kann helfen, Ängste abzubauen und Kommunikationsfähigkeiten aufzubauen.
Meine Rolle als psychologische Beraterin
Als psychologische Beraterin begleite ich Familien und Kinder auf ihrem Weg, den selektiven Mutismus zu überwinden. Gemeinsam entwickeln wir individuelle Strategien, um Ängste abzubauen und das Selbstvertrauen zu stärken. Wichtig ist, dass das Kind in seinem eigenen Tempo voranschreitet und sich sicher fühlt.
Fazit
Der selektive Mutismus ist eine Herausforderung, aber keine unüberwindbare. Mit Verständnis, Geduld und professioneller Unterstützung können Kinder lernen, ihre Stimme wieder zu finden und sich in sozialen Situationen wohlzufühlen. Wenn du Fragen hast oder Unterstützung suchst, stehe ich dir gerne mit Rat und Tat zur Seite.
Wenn du mehr über dieses Thema erfahren möchtest oder eine Beratung in Anspruch nehmen willst, zögere nicht, dich bei mir zu melden. Gemeinsam schaffen wir einen sicheren Raum für Entwicklung und Selbstvertrauen.
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